Wiesbaden, Lembach und Schleicher

Verbundprojekt: Anwendung von Reinigungswänden - Teilvorhaben: Entwicklung und Erprobung von Reaktionswandsystemen im An- und Abstrom einer Arsen-Altlast in einem Rhein-Aquifer (Wiesbaden) / Laboruntersuchungen und vorbereitende hydraulische und hydrochemische Standortuntersuchungen

Ein im Untergrund gelegener Arsenschadensfall soll durch ein Reaktionswandsystem gesichert werden.

Bei einem Material-Screening von verschiedenen Eisenhydroxidpräparaten erwies sich das Handelsprodukt GEH als besonders geeignet. Mit On-site-Demonstrations-Säulenversuchen wurde für GEH eine Beladung von 43 g As / kg TS bei einer Auslaufkonzentration von 50 µg As / L für Standort-Grundwasserermittelt. Als besonders günstig erwies sich die Wirkung des im Grundwasser gelösten Calciums (ca. 180 mg / L. Phosphat war gegenüber Arsen nur gering konzentriert und damit als Konkurrent um die Adsorptionsplätze nicht relevant. Batchversuche mit GEH zeigten keinen Einfluss von Silizium auf die Bindungskapazität für Arsen (V). Eine reduktive Zersetzung von GEH und damit verbundene Remobilisierung von Arsen ist aufgrund der Untersuchungen nicht zu erwarten.

Untersuchungen mit Sulfid bildenden Zustromreaktoren zeigten, dass diese eine starke Mobilisierung des Arsens im Untergrund bewirken. Der resultierende, stark arsenhaltige Grundwasserstrom kann durch eine reaktive Wand mit elementarem Eisen als reaktives Medium abgereinigt werden. Die Arsenfixierung durch Eisen kann als Reaktion 1. Ordnung beschrieben werden. Über die Ablagerung von Festphasen bietet das Eisen ein hohes Potential zur Arsenfestlegung. Gleichzeitig findet ein Abbau chlorierter Ethene statt. Beim LCKW-Abbau wurden Passivierungsprozesse beobachtet, die wahrscheinlich auf das Auftreten von Sulfid, zusammen mit der Ablagerung von Silizium zurückzuführen sind.

Auf Grundlage der vorgelegten Forschungsergebnisse wurde das Sanierungskonzept "Bodenaushub bis 6 m u. GOK und Wiederverfüllung sowie Grundwassersicherung" genehmigt.