Stadtallendorf Sprengstofffabrik
Forschungsverbund KORA
Auf dem Rüstungsaltstandort Stadtallendorf wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren Untersuchungen zu natürlichen Schadstoffminderungsprozessen im Festgestein und in der Talaue an verschiedenen Eintragsorten durchgeführt.
Die Untersuchungen zeigten einen partiellen Abbau von STV, wobei sich v. a. die polaren STV (Benzoesäuren und Sulfonsäuren) als persistent und mobil herausstellten. Dahingegen wurden die Mononitrotoluole relativ gut abgebaut.
Über ein Stofftransportmodell konnte die Ausbreitung ausgewählter Stoffe und die Auswirkung einer reduzierten hydraulischen Sicherung auf die Trinkwassergewinnung simuliert werden.
Für den zentralen Bereich der DAG-Fläche wurde auf der Basis der Berechnungen ein MNA-Konzept konzipiert und vorgeschlagen. Es beinhaltet eine stufenweise Teilabschaltung der hydraulischen Sicherung unter genauer Beobachtung der Prozesse sowie ein Rückfallkonzept, falls die prognostizierten Frachten überschritten werden.
In der Talaue des Münchbachs und des TRI-Grabens werden aktive Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Die tolerierbaren Restbelastungen werden über ein MNA-Konzept, welches aus den Untersuchungen im Rahmen des Forschungsvorhabens entwickelt wurde, festgelegt.
In der Talaue (Kleinniederung) wurden verschiedene Sanierungsvarianten für die Sanierung eines Mononitrotoluol-Schadens verglichen. Der Vergleich zeigt, dass eine In-Situ-Mobilisierung mittels Ethanol unter Verfahrens- und Kostengesichtspunkten eine Alternative zu klassischen Quellensanierungsvarianten sein kann.