Hessisch Lichtenau - Hirschhagen

Mikrobielle Sanierung TNT-kontaminierter Böden des Standortes Hessisch Lichtenau-Hirschhagen

Ziel des F+E-Vorhabens war die Erarbeitung der biologischen Grundlagen des TNT-Abbaus für einen technischen Prozess der Sanierung TNT-kontaminierter Böden.

Auf der Grundlage von Vorarbeiten durch die Universität Stuttgart bzw. das Fraunhofer Institut für Grenzflächentechnik seit 1998 wurde von 1994 bis 1995 in Zusammenarbeit mit der Fa. Umweltschutz Nord eine Pilotanlage zur mikrobiologischen Bodensanierung in Hirschhagen betrieben. In der ersten (anaeroben) Stufe des Behandlungsprozesses wird TNT zu Tri-Amino-Toluol reduziert, welches irreversibel an den Boden gebunden wird. Weitere Nitro- und Aminoaromaten werden ebenfalls fixiert oder teilweise abgebaut. Ein nahezu vollständiger Abbau der bioverfügbaren Restbelastung erfolgt in der zweiten (aeroben) Stufe. Dazu wurde der Schlamm aus der Pilotanlage abgesiebt, teilweise entwässert und anschließen für mehrere Wochen auf einer Bodenmiete nachbehandelt.

Durch die zweistufige Behandlung wurden 95 % der im Boden enthaltenen Schadstoffe abgebaut oder durch Fixierung an die Bodenmatrix immobilisiert.

Die Unbedenklichkeit der Produkte des Verfahrens wurde mit ökotoxikologischen Tests (Algen, Daphnien, Leuchtbakterien, Regenwürmer) am Fraunhofer Institut für Umweltchemie und Ökotoxikologie nachgewiesen.