Hanau, Pintsch
Zur Entwicklung von großtechnischen Verfahren zur mikrobiellen on-site-(Mieten-) und in-situ-Sanierung an einem ehemaligen Altölraffinerie-Standort wurden Versuche im Labor- und Pilotmaßstab durchgeführt.
Bei den Mietenverfahren wurden leichtflüchtige Schadstoffe (CKW, BTEX) während des Bodenaushubs und der Bodenaufbereitung fast vollständig ausgestrippt. Die Konzentrationen niedermolekularer PCB wird durch die 1,5-jährige Mietenbehandlung um bis zu 50 % verringert. Die MKW wurden unabhängig von den Verfahren und Ausgangskonzentrationen bis auf 30 % der Ausgangsbelastung abgebaut. Die Restfraktion war hochmolekular, nicht eluierbar und nicht bioverfügbar.
Für die in-situ-Sanierung der gesättigten Grundwasserzone ist eine optimale Versorgung der Mikroorganismen mit Sauerstoff von größter Bedeutung. Dazu wurden die Elektronenakzeptoren H2O2, O2 und Nitrat erprobt. H2O2 wird empfohlen, weil damit die beste O2-Versorgung gewährleistet und die höchste mikrobielle Abbauaktivität erreicht werden kann. Nitrat kann zusätzlich eingesetzt werden; es bewirkt wegen der geringen Endmineralisierung im Vergleich zu H2O2 eine „Vorsanierung“ in anaeroben Bereichen. CKW und BTEX wurden bevorzugt hydraulische ausgespült.
Die Ergebnisse des F+E-Projektes wurden in die Ausführungsplanung für die Sanierung des Standortes umgesetzt. Wegen einer hohen H2O2-Zerfallsrate und der daraus resultierenden O2-Blesenbildung im Aquifer wurde bei der großtechnischen in-situ-Sanierung die Infiltration getaktet.