Phoenix Award
Projekt des Hessischen Umweltministeriums gewann den Wettbewerb um die begehrte Auszeichnung der US Umweltbehörde (EPA) gegen weltweite Konkurrenz
Der Phonix Award ist eine weltweit anerkannte Auszeichnung der amerikanischen Umweltbehörde U.S. EPA (Environmental Protection Agency) für erfolgreiches Flächenrecycling. Sie ging 2004 erstmals an ein Projekt außerhalb Nordamerikas. Der in Fachkreisen als der „Altlasten-Oskar“ geltende Preis wurde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie am 21.09.2004 in St. Louis, Missouri von Minister Dietzel persönlich entgegengenommen.
Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ließ die Sanierung des Standortes durch seinen Projektträger, die HIM GmbH - Bereich Altlastensanierung - durchführen. Die Stadt Mühlheim/Main steuerte die Erlöse aus dem Grundstücksverkauf bei, um eine sinnvolle Ergänzung der Stadtentwicklung zu erreichen. Der Schlüssel zum Erfolg war jedoch das Vertrauen der Mühlheimer Bürger, denn die Flächen wurden unsaniert an private Käufer veräußert und dann saniert. Die Sanierung erfolgte durch Bodenaustausch und in erheblichem Maße durch Verfestigung und Wiedereinbau der kontaminierten Massen.
Das Projekt „Pionierpark“ setzte sich in der Kategorie der internationalen Projekte gegen starke Konkurrenz durch, zu der unter anderem auch der Olympiapark in Sydney gehörte und erhielt den Publikumspreis für das am besten präsentierte Projekt.
Gründe für die Preisverleihung waren die optimale Verbindung einer gründlichen Umweltsanierung mit der wohnbaulichen Folgenutzung, die Vermeidung einer langfristigen Grundwasserbelastung und einer Deponierung von erheblichen Aushubmengen durch einen innovativen Sanierungsansatz, die offene Informationspolitik und die breite Unterstützung des Projektes durch die Bürger u. a. durch die 50 %ige Anzahlung des Kaufpreises für die Grundstücke, die generationenverbindende wohnbauliche Nutzung des Standortes, das Bemühen der Kommune durch eine ausgewogene Gesellschaftsstruktur die aktive Bürgergesellschaft zu fördern und die verantwortungsbewusste Verfolgung von städtebaulichen Zielen im Sinne einer nachhaltige Wiedernutzung von Altflächen.
Seit 1997 vergibt das Phoenix Awards Gremium, hinter dem die amerikanische Umweltbehörde U.S. EPA steht, Auszeichnungen für vorbildliche Projekte der Revitalisierung von vorgenutzten Flächen. Mit den Phoenix Awards werden Einzelpersonen und Gruppen ausgezeichnet, die an der Neunutzung von alten Industrie- und Gewerbeflächen arbeiten, die innovative, kreative und trotzdem praktische Ansätze zur Flächensanierung anwenden und dabei gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung von Arbeitsplätzen voranbringen. Die erfolgreichen Lösungen sollen publiziert und als Modelle für andere Kommunen dargestellt werden. Pro Jahr gehen etwa 150 Projekte in den Wettbewerb um die Phoenix Awards und stellen sich der Bewertung durch eine Jury.